Florian Huber liest aus „Kind, versprich mir, dass du dich erschießt“ – Der Untergang der kleinen Leute 1945

„Kind, versprich mir, dass du dich erschießt“ – Der Untergang der kleinen Leute 1945

 

Am 30. April 1945 schoss sich Adolf Hitler in Berlin eine Kugel in den Kopf. Zur selben Zeit strömten im Städtchen Demmin, in Vorpommern, beim Einmarsch der Roten Armee hunderte Menschen in Flüsse und Wälder, um sich dort umzubringen. Ganze Familien wurden ausgelöscht, Eltern töteten ihre Kinder.
Die Massenselbstmorde von 1945 sind ein bis heute verdrängtes Kapitel der Zeitgeschichte, Die tieferen Ursachen verbargen sich in der Innenwelt der Deutschen, die zwölf Jahre lang im emotionalen Ausnahmezustand gelebt hatten.
Florian Huber entwickelt die Geschichte der Gemüts- und Gedankenwelt der Menschen im Dritten Reich im Wechsel von historischer Reportage und Mentalitätsstudie. Ein fesselnder Blick auf die Gefühle der kleinen Leute, die in ihren Untergang marschierten.

Huber berichtet von seinen Recherchen, dem langjährigen Schweigen, von Schuld und Scham und dem schwierigen Erbe, nicht nur des Städtchens Demmin, das alljährlich am 8. Mai mit einem Naziaufmarsch zu kämpfen hat, der genau dieses Phänomen der kollektiven Selbsttötung der kleinen Leute für sich zu vereinamen sucht. Er wird Passagen aus seinem Buch lesen und mit uns dieses weithin unaufgearbeitete Kapitel der letzten Kriegstage diskutieren.

Lesung / Gespräch
Mit Dr. Florian Huber, Historiker, Autor von Drehbüchern und historischen Sachbüchern. Seine Dokumentarfilme zu zeitgeschichtlichen Stoffen erhielten zahlreiche nationale wie internationale Preise
Donnerstag, 03.09.2015 | 19:30 Uhr bis 21:30 Uhr

Buchhandlung im Schanzenviertel, Hamburg
Schulterblatt 55
20357 Hamburg

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt.

 

http://www.berlinverlag.de/buecher/kind-versprich-mir-dass-du-dich-erschiesst

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